Respekt: Ein Thema - von verschiedenen Seiten betrachtet

Die Idee für die Projekttage entstand im Rahmen der Weiterentwicklung des Erziehungskonzeptes der Heisterbergschule. Umgesetzt wurde sie zum Abschluss des 1. Schulhalbjahres 2018/19 Ende Januar mit 16 kreativen und spannenden Projekten, die von den Schülerinnen und Schülern angewählt werden konnten.
Es wurde sowohl in der Schule, aber auch an außerschulischen Lernorten und - je nach Projekt - zusammen mit eigens dafür engagierten Experten gearbeitet.

 

Besuch bei der Feuerwehr am Flughafen Hannover

Unsere Projektgruppe bestand aus 16 Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5 und 6. Am Montag starteten wir vollzählig und pünktlich von der Heisterbergschule mit der Bahn zum Flughafen. Dort wurden wir von einer Dame des Besuchdienstes des Flughafens in Empfang genommen und die Gruppe bekam die nötige Einweisung. Dann ging unsere Führung spannend los und es wurde der Ablauf eines angedachten Fluges durchgespielt. Die Gruppe suchte sich an der Anzeigetafel einen Flug nach Amsterdam aus und musste ebenso die Sicherungskontrolle durchlaufen um in den Bus zu steigen. Die Fahrt ging über das Flughafengelände und wir sahen die verschiedenen Flugzeuge und wurden über viele Details informiert. Die Busfahrt endete an der Feuerwehr, wo wir auch erwartet wurden und von einem Feuerwehrmann durch die Wache geführt wurden. Alle Fragen wurden geduldig beantwortet und die Schülerinnen und Schüler haben sich sehr respektvoll verhalten. Es war für alle informativ und interessant. Nach dem Besuch der Feuerwehr wurden wir wieder zum Terminal gebracht, wo wir an der Gepäckabfertigung ankamen. Gemeinsam ging es dann wieder zum Besuchsdienstbüro und von dort konnten wir alleine noch die Aussichtsterrasse des Flughafens besuchen, hier wurde erst einmal gegessen und wir hatten das Gefühl einen Urlaubstag in Amsterdam verlebt zuhaben. Mit der Bahn ging es dann wieder nach Ahlem in unsere Schule.

Am zweiten Tag haben wir uns mit dem Thema Feuerwehr intensiv auseinandergesetzt und die Schülerinnen und Schüler haben in Gruppenarbeit Plakate erstellt. Diese zwei Projekttage haben den Schülerinnen und Schülern die wichtige und respektvolle Arbeit des Flughafenpersonals und die der Feuerwehr nähergebracht und erleben lassen.

 

 

Das Projekt Mahnmal

In der Projektgruppe von Frau Felus und Herrn Sackmann wurde der Stufenplan zur Mahnmalpatenschaft aktualisiert.
Am ersten Tag wurde zu Beginn mit den Schülerinnen und Schülern geklärt, was für sie "Respekt" bedeutet. Dabei wurden unter anderem Äußerungen wie "anderen zuhören" oder "anderen helfen" aufgeschrieben. Anhand dieser Äußerungen wurde zum Thema "Mahnmal" übereitet und die Frage in den Raum gestellt, was denn ein Mahnmal, das an das KZ‑Ahlem erinnert, mit Respekt zu tun habe. Daraufhin wurde zunächst ein Videoausschnitt aus dem Jahre 1945 gezeigt, in dem die Opfer des Holocausts zu sehen waren. Die Schüler äußerten, dass damals kein Respekt gegenüber der jüdischen Bevölkerung und den Menschenrechten gezeigt wurde. Um die Schüler noch weiter für das Thema zu sensibilisieren wurden ihnen aktuelle Zeitungsartikel gezeigt, welche die Beschädigung des Mahnmals thematisieren. Daraufhin äußerten die Schüler, dass anscheinend auch heute noch kein Respekt gegenüber der Vergangenheit und den damaligen Taten gezeigt werde, wenn man einen Ort des Gedenkens schädigt. Auf die Frage, was man nun in der Schule dagegen tun könne, wurde der Vorschlag geäußert, dass man andere darüber informieren müsse, wofür das Mahnmal mahnt. Daraufhin wurde zunächst gemeinsam mit Herrn Dr. Kreter (Städtische Erinnerungskultur) das Mahnmal besichtigt, um den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von dem Gelände und seinem Aufbau sowie der nationalsozialistischen Geschichte zu geben.

Am zweiten Tag begannen die Schülerinnen und Schüler damit Materialien vorzubereiten, mit denen sie die Klassenstufen 5-8 über das Mahnmal und den respektvollen Umgang mit der Vergangenheit informieren können, um Bewusstsein dafür zu schaffen. In Dreiergruppen bearbeiteten sie jeweils einen Jahrgang, indem sie selber das Mahnmal, die Ahlemer Straßen mit jüdischen Namen sowie die Gebäude des alten Ahlem besichtigten und sich Arbeitsblätter und Bastelmaterialien für ihre Klassenstufe überlegten. Hierbei arbeiteten einige Gruppen anschließend im Computerraum und erstellten ihre am Mahnmal erarbeiteten Fragebogenrallyes in digitaler Form. Eine weitere Gruppe erstellte eine Ausschneidevorlage des Mahnmals für die 6. Klasse. Hierbei sollen die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse die einzelnen Elemente des Mahnmals ausschneiden und auf einem DIN A4-Geländeplan richtig anordnen, um einen Überblick über den Aufbau zu bekommen. Anhand der neuen Materialien sollen in den nächsten Jahren die unteren Jahrgänge den respektvollen Umgang mit der regionalen Geschichte erfahren und die höheren Jahrgänge eine respektvolle Vermittlung dieses Themas erlernen.

Die Gruppe mit Herrn Kasten und Frau Wittwer erarbeitete am ersten Projekttag zunächst Fragen für ein Gespräch mit der Zeitzeugin Frau Gröne. Frau Gröne erzählte über das Leben ihrer Familie vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Sie verdeutlichte den Schülerinnen und Schülern auch den Verlauf der Entstehung des Ahlemer KZ‑Mahnmals, an der sie maß-geblich beteiligt war. Zu beiden Themenbereichen hatte sie Dokumente und Fotos mitgebracht. Der Profi-Kameramann Nicolas Kasten (Sohn von Herrn Kasten) nahm das Gespräch auf und wird daraus einen Film erstellen. Nach dem Gespräch mit Frau Gröne erfolgte eine Nachbereitung des zuvor Gehörten. Am zweiten Projekttag erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler, was sie unter dem Begriff "Respekt" verstehen. Die Ideen wurden auf Karten gesammelt, die dann unter Oberbegriffen geordnet wurden. An dieser Stelle wurde auch erörtert, inwiefern ein Mahnmal etwas mit "Respekt" zu tun hat. Auch hier wurde der Videoausschnitt aus dem Jahr 1945 mit den Opfern des Holocaust gezeigt und die Beschädigung des Mahnmals vor einiger Zeit zum Thema gemacht. Auf diese Weise erfolgte eine Hinführung auf den Besuch des Mahnmals und des ehemaligen KZ‑Geländes. Frau Bauschke vom Arbeitskreis Bürger gestalten ein Mahnmal und - als frühere HS-Schulleiterin - zusammen mit dem Arbeitskreis auch Mitinitiatorin der Mahnmalpatenschaft führte die Gruppe über das Gelände und informierte anschaulich über den Aufbau des Ge-ländes und des Mahnmals, erzählte aber auch von den vielen Begegnungen mit KZ‑Überlebenden. Im Anschluss an die Nachbereitung des Unterrichtsganges wurden der Ablauf und die Ergeb-nisse der Projekttage evaluiert. Die Schülerinnen und Schüler stimmten überein, dass das persönliche Gespräch mit der Zeitzeugin Frau Gröne für sie am interessantesten war und sie sehr berührt hat. Spontan meldeten sich Schülerinnen und Schüler, die sich in der AG Mahnmal ab dem 2. Schulhalbjahr um die Patenschaft der Schule kümmern und sie weiterentwickeln möchten.

 

Projekt "West Side Story" Klassen 9/10

Da stehen sich die zwei Gruppen gegenüber- die Sharks und die Jets. Die einen sind nach Amerika gekommen in der Hoffnung auf Wohlstand und auf einen Platz in der amerikanischen Gesellschaft, die anderen lehnen sie ab, weil sie um ihre Position in der West Side fürchten und weil ihnen das "Fremde" Unbehagen bereitet. Daraus entwickelt sich dann in dem Stück der verhängnisvolle Verlauf, der in einer Gewaltspirale schließlich schrecklich endet. Allein der Respekt vor der Andersartigkeit und die Akzeptanz des Gegenübers hätten dieses schreckliche Ende verhindern können.
Solche Konstellationen wie die im Musical sind auch unseren Jugendlichen allzu bekannt und enden mitunter in Konflikten oder sogar noch dramatischer.

An den beiden Projekttagen haben wir uns mit den SchülerInnen im Wechsel in praktischen Übungen in die Gruppensituation "Jets und Sharks" hineingefühlt und die Verfilmung von West Side Story abschnittweise bis hin zum tragischen Ende angesehen. Dabei hatte jede/r zuvor eine Person zugeteilt bekommen, in die sie/er sich während der zwei Tage einfühlen und abschließend auf die Ereignisse aus ihrer Perspektive zurückblicken sollte. Die Rollenpräsentation am Ende machte deutlich, wie intensiv sich viele TeilnehmerInnen mit ihrer Person auseinandergesetzt und alternative Handlungsmöglichkeiten gefunden haben.
Das Projekt wurde geplant und geleitet von Frau Hocke, Frau Mingerzahn und Frau Heineke.

 

Projekt außerschulische Lernorte

Im Projekt "außerschulische Lernorte" hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 die Möglichkeit gegenseitige Rücksichtnahme, das Übernehmen von Verantwortung und das Überwinden eigener Ängste beim Toprope-Klettern in der KletterBar Hannover zu erleben.
Die Schülerinnen und Schüler mussten sich gegenseitig sichern und sich Tipps für die besten Routen geben. Neben der richtigen Sicherungstechnik waren Aufmerksamkeit und ein sicherer Griff gefragt.
Beim Erklimmen des Baumstammes mussten sich am Ende alle noch einmal besonders überwinden.

 

Außerdem besuchten die SchülerInnen im Projekt "außerschulische Lernorte" den NABU-Erlebnisgarten in Gehrden zu erleben. Wir sind morgens mit dem Bus nach Gehrden gefahren, wo wir uns zunächst mit Hedda Ernst vom NABU-Erlebnisgarten an der Kindermühle in Gehrden getroffen. Dort hat sie uns bei Keksen und warmen Kakao spielerisch viel über Ziegen erzählt. Danach sind wir zu einer "Schnitzeljagdt" am Gehrdener Berg aufgebrochen. Den Weg mussten die Schüler selbst anhand von versteckten Hinweisen finden und haben nebenbei noch einige Pflanzen näher kennengelernt. Die Schnitzeljagdt führte uns schließlich in den NABU-Erlebnisgarten nach Gehrden. Dort durften die Schüler noch die Ziegen streicheln und füttern und hatten auch Kontakt zu Hühnern und Gänsen. Danach ging es dann nach einem schönen Tag wieder mit dem Bus zurück in die Schule.

 

 

 

Upcycling

Wo kommen eigentlich deine neue Jeans und dein neues Top her? Ist billig auch immer gut? Diese und andere Fragen haben wir in dem Projekt Upcycling geklärt. Dabei haben wir uns u.a. mit den Arbeitsbedingungen der Menschen auseinandergesetzt, welche unsere Klamotten nähen. Leider mussten wir feststellen, dass diese Menschen unter schlimmen und gesundheitsgefährdenden Umständen arbeiten. Und auch unsere Umwelt leidet unter der enormen Verwendung von Chemikalien, welche zum Bleichen von Jeans oder ähnlichem genutzt werden. Ziel des Projektes war es sich bewusster mit unserem Konsumverhalten auseinanderzusetzen und die Arbeit Anderer wertzuschätzen, bewusster darauf zu achten, wie viele Klamotten und Schuhe wir wirklich brauchen und wie wir mit diesen umgehen. Daher haben wir die Zeit genutzt um aus unseren alten Klamotten neue Accessoires (Taschen, Kissen, Turnbeutel, Federmappen) mit der Nähmaschine selber herzustellen.

   

 

Umwelt- und Naturschutz- wo landet der Plastikmüll?

Am ersten Projekttag bekamen wir Besuch von Herrn Strobach und Max von der Bürgerinitiative Umweltschutz, die zunächst eine Einführung in das Thema Papier und Plastik gaben. Wir schauten einen kleinen Film über die bedrohliche Abholzung von den Regenwäldern und unterhielten uns über Mülltrennung und Recycling. In der folgenden Praxisphase stellten wir selbst buntes Papier aus alten Zeitungen her.
Den 2. Projekttag verbrachten wir in der Werkstattschule in der Kniestraße (Nordstadt). Dort hat uns Frau Meischner erklärt, warum Plastikmüll für den Menschen und die Umwelt so schädlich ist. Wir ließen Duschgel durch einen Filter laufen und stellten fest, dass Mikroplastik zurückbleibt. Kleine Plastikteilchen von Kosmetika können von Kläranlagen nicht aufgefangen werden und gelangen daher über die Flüsse in die Meere. Dort werden diese von Fischen gefressen und gelangen über die Nahrungskette wieder in unsere Körper. Am Ende stellten wir noch umweltfreundlich Seife her.
Die Projekttage waren sehr abwechslungsreich und wir wissen jetzt: Ohne Respekt vor der Natur zerstört der Mensch seine eigene Lebensgrundlage.
Von Fee (5a) mit Frau Lühert und Frau Hardekopf

 

Verhalten von Jugendlichen im öffentlichen Raum

"Die Jugend von heute...!" und ähnliche Sätze hört man auf der Straße öfter, wenn es um das Verhalten von Jugendlichen geht. Aber ist denn die Jugend von heute so, wie man es ihr nachsagt? Dieser Frage sind wir in unserem Projekt "Verhalten von Jugendlichen im öffentlichen Raum" nachgegangen. Mit Hilfe eines Fragebogens konnten die Schülerinnen und Schüler zunächst auf eigene Faust losziehen und im Stadtteil die Passanten zum Thema befragen. Die Auswertung ergab doch einige Überraschungen: so war die Meinung über das Verhalten der Jugend von heute bei weitem nicht so negativ, wie zunächst angenommen. Es gab durchaus sehr positive Rückmeldungen sowie natürlich auch ein paar negative Erfahrungsberichte einiger Personen. Aus dem Feedback des Fragebogens wurde dann anschließend in Partnerarbeit ein individueller Verhaltensknigge für Jugendliche erstellt.

 

Theaterprojekt Respekt

"Bühne frei" war das Motto in unserem Theaterprojekt mit Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen. Mit der großen Unterstützung der beiden Theaterpädagogen Jenny und Frank aus dem TfN Hildesheim ist es uns gelungen, die Schülerinnen und Schüler spielerisch an das doch sehr komplexe Thema heranzuführen. Die ersten spielerischen Aufwärmübungen in großer Runde ließen bereits die Bereitschaft allen Gruppenmitgliedern respektvoll zu begegnen wachsen. Die Schülerinnen und Schüler haben an den beiden Tagen in Kleingruppen kleine Szenen zum Thema " Respekt" erarbeitet und sie dann vor der großen Gruppe vorgetragen. Dabei bekamen sie bewusst minimale Impulse, die sie dann in ihrer kleinen Gruppe kreativ in gemeinsamer Auseinandersetzung in Szene setzen sollten. Wir waren sehr überrascht, wie gut die Kommunikation der Schülerinnen und Schüler untereinander funktioniert hat und was für verborgene Talente wir doch haben! Nicht nur durch viele Anregungen zum Nachdenken auch mit viel Spaß und Spielfreude waren wir uns zum Schluss darüber einig, dass es für uns alle wichtig ist, respektvoll behandelt zu werden. Team: Frau Schepokat und Frau Gözacan

 

Szenisches Spiel

Mit 30 Kindern der fünften und sechsten Klassen starteten wir am Montag. Mit einigen Warmup-Spielen bereiteten wir uns auf das Theaterspielen vor. In einem kurzen Theorieteil erkannten die Kinder, dass gegenseitiger Respekt eine entscheidende Rolle beim Theater spielt. Uns allen war es hierbei besonders wichtig, dass wir einander zuhören und dass niemand ausgelacht wird. Anschließend lasen wir in Kleingruppen zum ersten Mal die kurzen Geschichten, die als Grundlage unserer Theaterstücke dienen sollten und untersuchten die Geschichten auf das Thema Respekt. Mit jedem Lesen in verteilten Rollen wurden die Kinder sicherer. Am Dienstag ging es nach dem Aufwärmen so richtig los. Die jungen Schauspieler und Schauspielerinnen übten ihre Rollen jetzt auch mit Requisiten ein. Zum Abschluss führte jede Kleingruppe ihr Stück der ganzen Projektgruppe vor und wurde mit Applaus belohnt.

 

Faires Verhalten in den sozialen Medien

Das Projekt wurde in drei Teilbereiche unterteilt. Im ersten Teil wurde aufgezeigt, wie der alltägliche Umgang der SchülerInnen in den sozialen Medien ist. (Mobbing, Beleidigungen, Shitstorm) etc. Die SchülerInnen sprachen und clusterten ihre Nutzererfahrungen bzgl. der sozialen Medien.
In einem kurzen zweiten Teil wurde beleuchtet, welche Folgen für die Geschädigten aus diesem Verhalten resultieren kann und welche Rechte im Internet gelten.
In einem dritten Teil wurden Lösungen und Regeln gesucht, die zu einem fairen respektvollen Umgang in den sozialen Medien führen sollen.
Die Schülerinnen sammelten ihre Ergebnisse auf Stellwänden, die präsentiert werden.

 

Respekt entsteht im Kopf

Die Projektgruppe hat zuerst nach Begriffen gesucht, die das Wort Respekt umschreiben. Danach wurde in Partnerarbeit nach Gründen gesucht, warum Respekt wichtig ist. Nach dieser theoretischen Phase ging es auf Spurensuche. Zwei Gruppen wurden gebildet und jede Gruppe bekam ein Tablet. Die Gruppen hatten nun die Aufgabe, Situationen zu entdecken oder Orte zu finden, die etwas mit Respekt zu tun haben. An jedem Ort wurde dann die Frage gestellt, was gerade der Ort mit Respekt zu tun haben könnte. Es wurden Passanten dazu interviewt oder die Schüler*innen fragten sich gegenseitig. Mit dem Tablet wurden Fotos oder kurze Videos gemacht. Auf diese Weise wurde Material für das spätere E-Book gesammelt. Die Schüler*innen fanden Stolpersteine, Gotteshäuser, die Aegidienkirche mit der Hiroshimaglocke, das inklusive Café "anna leine", die Bahnhofsmission und einige Orte mehr. Am zweiten Tag stellten die Gruppen aus dem Bildmaterial am Tablet zwei E-Books zusammen. Sie überlegten sich gemeinsam die Texte, die entweder als Tonspur aufgezeichnet oder geschrieben wurden.

 

 

 

Das Projekt "Wer bin ich?"

Unser Projekt fand unter dem Motto "Wer bin ich" statt und befasste sich mit Fragen der Stärkung der eigenen Identität und der Definition von Vorurteilen, die wir den anderen gegenüber spüren, und mit der Chance, gegen Vorurteile mit Satire ankämpfen zu können.
Die Schülerinnen und Schüler machten sich erstmals ein genaueres Bild von dem eigenen "Ich" und von der Vielfalt der Eigenschaften, die jede Person zu einem einzigartigen Menschen machen. Ihnen wurde bewusst gemacht, wie wertvoll diese Vielfalt ist.
Nach der Stärkung des eigenen Bewusstseins versuchten die Schülerinnen und Schüler, weit verbreitete Vorurteile zu definieren und deren Ursachen und Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erforschen. Die Begriffe Rassismus und Diskriminierung wurden hierbei untersucht.
Wie geht man mit Vorteilen um? Was kann man dagegen tun? Die Schülerinnen und Schüler versuchten, Antworten auf diese Fragen zu finden, u.a. mit Hilfe der Comedy-Szene in Deutschland. Drei bekannte Comedians wurden vorgestellt: Jilet Ay?e, Benaissa Lambroubal und Usama Elias, die letzten beiden aus Rebell Comedy. Die Schülerinnen und Schüler überzeugten sich, dass Comedy und Humor erfolgreiche Brückenbauer zwischen Menschen verschiedener Kulturen in unserer Gesellschaft sind.
Radostila Nau/Mounir Dalouli

 

Projekt Escape-Room

Während der Projekttage konnten SchülerInnen der 9. und 10. Klassen einen eigenen Escape Room erstellen. Im Gegensatz zu den professionellen Räumen musste hier keine Tür geöffnet werden, um aus einem Raum herauszukommen, sondern ein Gegenstand aus einer verschlossenen Kiste befreit werden.
Das Lösen von Escape Rooms ist eine beliebte Methode um Teamgeist und Kooperation zu trainieren und zu stärken, all dies ist ohne Respekt untereinander nicht möglich. Doch auch das Konstruieren eines solchen Raumes fordert Respekt auf unterschiedlichen Ebenen. Zum einen mussten auch hier die SchülerInnen und Schüler miteinander Ideen austauschen und kooperieren, denn sonst wären die Aufgaben nicht so zu schaffen oder würden keine schlüssige Abfolge bilden, zum anderen mussten sich die Jugendlichen ständig in die Rolle der Spieler hineindenken. Ist die Aufgabe lösbar? Sind die Hinweise ausreichend? Können alle Klassenstufen die Lösungen finden? Schließlich soll niemand bloßgestellt werden und alle eine Chance auf Erfolg haben.
Entstanden ist ein spannendes Rätsel, das gespannt auf einen Aktionstag wartet, um eingesetzt zu werden!

 

Respekt ist sportlich

Wir haben zum Oberthema Respekt im Sport die Bereiche Kooperation, Fairplay, Handicaps und Schiedsrichter theoretisch behandelt und praktisch erprobt. Die Gruppe aus den Jahrgängen 7 und 8 war sehr motiviert, die vielen Spiel- und Übungsformen praktisch auszuprobieren und auch über die einzelnen Aspekte zu diskutieren. Im Laufe der zwei Tage entwickelte sich tatsächlich eine gute Kooperation, alle praktizierten Fairplay und auch die Entscheidungen der Schüler-Schiedsrichter wurden respektiert. Insofern waren wir ein gutes Vorbild und alle können etwas zu diesem Thema in ihre Stammklassen mitnehmen.
Besonders das Thema Handicap kam sehr gut an. Die Schülerinnen und Schüler mussten zunächst paarweise blind einen Hindernisparkours durchlaufen, bei dem es über, unter und durch Hindernisse ging und auch mal ein wackliger Untergrund zu überwinden war. Alle waren überrascht, wie schwierig es ist, ohne den Sehsinn auszukommen und wieviel Spaß das auch machen kann. Im Anschluss haben wir Goalball gespielt, ein offizielles auch bei den Paralympics praktiziertes Ballspiel für Blinde. Dabei muss ein spezieller Glockenball über eine Linie am gegnerischen Team vorbei gerollt werden. Die Gegenspieler können versuchen, den Weg des Balls zu erlauschen und dann abzuwehren. In der anschließenden Reflexion war zu merken, wie eindrucksvoll das Blindsein für unsere Schülerinnen und Schüler war und wie gut sie sich in die Situation, ein Handicap zu haben oder jemandem mit einem Handicap zu helfen, hineinversetzen konnten.
Sowohl für die Gruppe als auch für die Lehrkräfte Frau Herrmann und Herr Schwörer waren die Projekttage zum Thema Respekt im Sport sehr lohnend und motivierend für die nächste Zeit an der Heisterbergschule.